Gärtner*in in der Fachrichtung Gemüsebau in Teilzeit oder Vollzeit
Die Stelle:
Wir suchen ein neues Gärtnereimitglied für das Kernteam, welches Lust hat sich in eine eingespielte und vielseitige
Gärtnerei im vierten Anbaujahr einzuarbeiten und einzubringen bzw. weiterzugestalten. Das Kernteam besteht dann
aus optimal zwei bis drei Personen, neben vielen Aushilfen mit langjähriger Erfahrung. Die Anzeige richtet sich an
Menschen mit fundiertem Fachwissen im Bereich Gemüsebau, gärtnerische Vorerfahrung und Praxis ist erwünscht.
Im Idealfall suchen wir eine Person, die längerfristig miteinsteigt und Verantwortung mit tragen möchte. Die Stelle
könnte bereits in dieser Saison mit weniger Stunden begonnen werden um sie zum Saisonstart 2026 aufzustocken.
Das wäre flexibel gestaltbar.
Die Gärtnerei:
Es stehen knapp 0,7 Hektar Anbaufläche zur Verfügung, auf denen wir nach Bioland-Richtlinien anbauen. Dabei
kommt Mulch, Untersaat, Gründüngung, Wegebegrünung zum Einsatz. Zur Verfügung steht uns ein Kleintraktor mit
anhängbarer Spatenmaschine, Fräswerk und Mulcher sowie eine Einachserfräse. Wir haben circa 400qm Kalthäu-
ser Folientunnel.
Wir freuen uns über Innovationslust und Tatendrang. Leitgebend ist das regenerative Wirtschaften und der ökolo-
gische Anbau. Es gibt Raum für kleine Experimente. Bisher sind wir Teil des Praxis-Forschungsnetzwerkes Hessen
und es besteht für das Kernteam die Möglichkeit einmal im Jahr eine Gemüsebautagung zu besuchen. Wir bauen an
die 60 verschiedene Gemüsekulturen an. Besondere Kultur-Highlights unserer Solawi sind mitunter unsere Schnitt-
salatmischung und die »Frankfurter Grüne Soße«. Wir produzieren aktuell für 115 Haushalte. Die Gärtnerei wurde 2014 gegründet und ist vor vier Jahren in einen Verein umgewandelt worden.
Wir arbeiten mit Verantwortungsbereichen und rotierenden Aufgaben. Unser Workload richtet sich nach Saisonzeit-
punkt und Wetter in Verbindung mit Nachfrage (grüne Soße). Du solltest Spaß daran haben dich dem anpassen zu
können. Wir verstehen uns nicht als Wohlfühloase sondern als solidarische Produktionsgärtnerei. Die Produktqualität
ist uns wichtig.
Standort:
Wir befinden uns in der außerordentlichen Situation mitten in der Stadt ländlich anzubauen und zwar in
Frankfurt Oberrad, dem alten Gärtnerdorf von Frankfurt am Main. Vom Acker bis zur Innenstadt sind es ca. 15-20
Fahrradminuten, der Main verläuft nur 100m von uns entfernt.
Herausstellungsmerkmale der Gärtnerei:
– eigene Jungpflanzenanzucht
– vielfältiger Anbau von Kräutern, Frucht-, Feld- und Lagergemüse
– Erstellung und Direktvermarktung von Frankfurter Grüner Soße: von der Anzucht bis zum Wickeln der Rolle
– ländlicher Anbau im urbanen Umfeld
Aufgabenbereiche:
– Anbauplanung, Anzucht, Kulturpflege, Pflanzenschutz, Unkrautmanagement, Bewässerung, Maschinenwartung,
Bodenbearbeitung
– Soziales: Mitgliederkontakt, Depotpflege, Bieterunden, Austausch mit dem Vorstand
– Administratives: Saisonorganisation durch z.B. Bestellungen des Saatguts, Nützlinge etc.
– Monatlich rotierende Wochenenddienste
Was uns wichtig ist:
– Produktqualität, Teamkompetenz, gutes Miteinander, effizientes Arbeiten, jährliche Supervision
Interesse?
Dann schreib uns und stell dich gern kurz vor unter ackerteam-maingruen@posteo.de
Hier findest Du die Stellenausschreibung noch mal als Dokument zum Download:
Über uns
Geschichte:
2012 gründete Dipl. agrar. Ing. Irmtraud Schmid die Gärtnerei maingrün. Die Gärtnerei befindet sich in der Gärtnersiedlung in Frankfurt-Oberrad, einem innenstadtnahen Gemüseanbaugebiet, das seit Jahrhunderten der stadtnahen Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln dient. Im Zeitalter des “urban gardening” hat Frankfurt mit dieser historisch gewachsenen Gärtnersiedlung wunderbare Möglichkeiten, der Bevölkerung die Erzeugung von Gemüse wieder erfahrbar zu machen. Mit ihrer Arbeit hat Irmtraud einen wertvollen Beitrag dazu geleistet.
Im Jahr 2017 hat Irmtraud aus dem herkömmlichen Betrieb ein Projekt der solidarischen Landwirtschaft gemacht, das die Trennung zwischen „Unternehmen“ und „Kunden“ zum Teil aufhebt: Die Abnehmer der Erzeugnisse tragen das Unternehmensrisiko solidarisch mit und handeln auch untereinander solidarisch, etwa indem finanziell besser gestellte einen höheren Anteil zahlen.
In Irmtrauds eigenen Worten: „Die Entscheidungsfreiheit, die mir mein eigener Betrieb einräumt, ermöglicht es mir nicht nur, anbautechnisch alternative Wege zu beschreiten, sondern auch ein gesellschaftliches Modell der Solidarität in meinem Betrieb umzusetzen. Durch die Solidarität zwischen Konsumenten und Erzeugern reduziert sich das Risiko für den Produzenten. Die Solidarität der Konsumenten untereinander ermöglicht jedem den Zugang zu gesundem, frischem und regionalem Gemüse.
Vorteile: Gerade für Kleinbetriebe bietet die Solidarische Landwirtschaft eine Zukunftsperspektive. Weg von der Spezialisierung auf wenige, finanziell interessante Kulturen, hin zu einer Vielfalt an Kulturen und Sorten, die unter herkömmlichen Vermarktungsmethoden aufgrund des Umfangs wirtschaftlich uninteressant wären. Gerade diese Kulturen und Sorten, die dem Standort gerecht ausgewählt werden, bereichern die Geschmacksvielfalt und die Kreativität bei der Zubereitung unserer Ernährung.
Natur: Zudem wird die Sorten- und Artenvielfalt auf unseren Feldern das Auge erfreuen und dabei die häufig angemahnte Biodiversität fördern.“
Im März 2023 ist Irmtraud in ihren wohlverdienten Ruhestand gegangen. Da die bisherigen Anteilsbezieher aber nicht einfach auf die tollen Erzeugnisse der bisherigen Gärtnerei maingrün verzichten wollten, haben sie einen Verein gegründet. Der Verein führt im Grunde Irmtrauds Konzept weiter, übernimmt aber als Gemeinschaft die Betriebsführung einschließlich aller damit verbundenen Aspekte, natürlich in enger Absprache und Zusammenarbeit mit den bisherigen Mitarbeitenden, die uns als Ackerteam erhalten bleiben. Irmtrauds Ziele wollen wir fortführen und insbesondere den solidarischen Gedanken noch verstärken, indem die Vereinsmitglieder nunmehr die finanzielle Last vollständig übernehmen und sich auch anderweitig noch intensiver als bisher am Gartengeschehen beteiligen.
Der Verein wurde im November 2022 gegründet und ist seit Ende Dezember offiziell im Vereinsregister als eingetragener Verein geführt. Die Satzung kannst Du hier herunterladen.
Auch Du kannst Mitglied in unserem Verein werden! Einfach den Aufnahmeantrag herunterladen, ausfüllen und digital oder analog an den Vorstand zurücksenden!
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MITGLIEDSCHAFT BEI PFN
Wir freuen uns sehr, dass wir seit 2024 Teil des Praxisforschungsnetzwerks sind und mit unserem Praxiswissen und unseren Erfahrungen dazu beitragen dürfen, die ökologische Landwirtschaft weiterzuentwickeln.
Mehr über die Arbeit des PFN erfahrt Ihr auf ihrer Webseite:
POLITIKBESUCH
Am Mittwoch, den 27. September 2023 hatten wir Besuch von Miriam Schmidt (MdL), Julia Eberz (Stadtverordnete) und Cary Drud (Mitglied des Ortsbeirats 5) von BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN. Von der SoLaWi maingrün e.V. waren Sabiene Döpfner, Brigitte Reinhardt, Jürgen Reitzmann und Marion Reitzmann mit von der Partie. Bei den Gesprächen ging es u.a. um die Bedeutung der solidarischen Landwirtschaft und deren Förderung, um den Erhalt von fruchtbarem Ackerland in und um Frankfurt und den Zusammenhang zwischen Personalmangel in den Gärtnereien und bezahlbarem Wohnraum.